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S-thetic

Ursachen eines Lipödems

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Obwohl vieles noch unklar ist, gibt es heute gute Behandlungsmöglichkeiten

Das Lipödem ist als Erkrankung seit über 80 Jahren bekannt. Was die Ursachen anbetrifft, tappte man lange Zeit im Dunkeln. Bis heute ist manchen Ärzten die Abgrenzung zu Leiden wie dem Lymphödem oder Adipositas unklar. Zum Glück wird in letzter Zeit immer reger geforscht. Die Krankheit ist nämlich gar nicht selten: Bis zu 11 % aller Frauen sollen betroffen sein. S-thetic gibt einen ausführlichen Überblick zu den möglichen Ursachen.

Behandlungsmöglichkeiten

Ein Lipödem zeigt typische Symptome

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Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die sich in einer starken Erweiterung des Unterhautfettgewebes äußert. Die betroffenen Körperzonen sind optisch auffällig. Andere Regionen können hingegen schlank bleiben. Typische Symptome sind:

  • Meist zunächst Vermehrung des Fettgewebes an Hüften und Oberschenkeln
  • Übergreifen auf Unterschenkel, Arme, Gesäß, Oberkörper möglich
  • Die Lipödembildung erfolgt an den Gliedmaßen immer beidseitig
  • Schmerzen in den betroffenen Zonen
  • Dort auch starke Neigung zu Hämatomen (Blutergüssen)
  • Ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit
  • In höheren Stadien Hautveränderungen: erst wellenartig und rau, dann knotiges, verhärtetes Gewebe bis hin zur Wammenbildung (überhängende Haut)
  • Beschwerden des Bewegungsapparats

Heilbar ist die Erkrankung nicht. Durch konservative oder operative Behandlung ist aber eine deutliche Linderung möglich. Eine Therapie wie die Fettabsaugung kann sogar ein vollständiges Abklingen der Beschwerden bringen. Voraussetzung ist eine sorgfältige Diagnose. Dafür sollte man sich einem erfahrenen Spezialisten anvertrauen. Nicht alle Ärzte sind mit der Erkrankung vertraut. Häufig werden charakteristische Beschwerden einfach auf stärkeres Übergewicht (Adipositas) geschoben.

Typische Symptome

Was passiert bei einem Lipödem im betroffenen Fettgewebe?

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Die Ursache der Lipödembildung ist von der Wissenschaft noch nicht völlig verstanden. Weitgehend aufgeklärt sind die Vorgänge im betroffenen Fettgewebe, die zu den typischen Symptomen führen. Entscheidend sind zwei Effekte:

  • Vermehrung und starke Vergrößerung der Fettzellen (Adipozyten) in den Lipödemzonen
  • Funktionsstörung der feinen Blutgefäße (Kapillaren)

Beim gesunden Menschen kommen Versorgung und Wachstum des Fettgewebes ab einer bestimmten Grenze zum Stillstand. Aus noch unbekannten Gründen vermehren und vergrößern sich die Fettzellen bei Lipödempatienten jedoch immer weiter. Das ist selbst dann so, wenn die Betroffenen sich ganz normal ernähren und gar nicht zu viele Kalorien zuführen.

Das starke Wachstum der Fettzellen stört die Sauerstoffversorgung in den Lipödemzonen. Im Gewebe kommt es zu Zellschädigungen und Entzündungen. Auch die Wände der feinen Blutgefäße erleiden Defekte, sie werden durchlässiger für Flüssigkeit. Ihre Empfindlichkeit führt zu der verstärkten Bluterguss-Neigung. Das Wasser, das die Kapillaren durchlassen, sammelt sich im Gewebe. Das Lymphsystem scheitert daran, die wachsenden Flüssigkeitsmengen abzutransportieren. Folglich bilden sich Ödeme (Wassereinlagerungen). In Verbindung mit den wuchernden Fettzellen bringt der vermehrte Gewebedruck eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit.

Bleibt eine Behandlung aus oder ist sie unzureichend, wird das überforderte Lymphsystem mit den Jahren immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Die unangenehme Folge kann ein zusätzliches Lymphödem sein. Bei der Kombination der beiden Krankheitsbilder spricht die Medizin von einem Liplymphödem.

Betroffenes Fettgewebe

Verstärkende Faktoren

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Bei Mädchen und Frauen kann sich die Krankheit ab der Pubertät entwickeln. Meist steht der Ausbruch in Verbindung mit einem veränderten Hormonhaushalt. Entsprechende Lebensphasen und Risikofaktoren sind folgende:

  • Erbliche Vorbelastung, also weitere Erkrankte in der Familie
  • Beginn und Fortschreiten der Pubertät
  • Einnahme Anti-Baby-Pille
  • Schwangerschaft
  • Menopause (Wechseljahre)

Bei bis zu 60 % der betroffenen Frauen lässt sich eine Vererbung der Krankheit über Generationen hinweg beobachten. Worin die genetische Veranlagung genau besteht, ist unbekannt.

Männer sind nur sehr selten und unter ganz besonderen Umständen betroffen. Bei männlichen Erkrankten sind immer Hormonstörungen feststellbar. Hintergrund kann zum Beispiel eine Lebererkrankung sein, etwa eine Leberzirrhose nach Alkoholmissbrauch. Auch ein Mangel an Testosteron oder Wachstumshormonen sowie eine Hormontherapie bei Prostatakrebs sind manchmal die Auslöser.

Verstärkende Faktoren

Die eine Ursache gibt es nicht

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Die Frage, warum manche Frauen ein Lipödem ausbilden und andere nicht, gilt weiterhin als ungelöst. Das vermehrte Fettgewebe zeigt auch nicht bei allen Betroffenen die gleichen Veränderungen. Es ist nicht pathognomonisch, wie die Medizin sagt. Darunter ist zu verstehen, dass die krankhaften Veränderungen einzig und allein bei der jeweiligen Erkrankung auftreten. Entsprechend wurden auch noch keine lipödemspezifischen Marker entdeckt. Das sind ganz typische Merkmale oder Substanzen, die eine zweifelsfreie Diagnose des Leidens ermöglichen würden.

Das Gewebe von Lipödemkranken zeigt jedoch Besonderheiten, die sich immer wieder beobachten lassen. Das sind unter anderem:

  • Tiefgreifend gestörter Fettstoffwechsel
  • Chronische Entzündungen
  • Weitere hormonelle Auffälligkeiten

Forschungsansätze hierzu erläutern wir in den folgenden Abschnitten.

Die eine Ursache

Es fehlt an Adiponektin und Leptin

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Die menschlichen Fettzellen, die Adipozyten, bilden im Gewebe einen kompakten Verbund. Über gitterartige Membranen sind sie sehr gleichmäßig miteinander vernetzt. Beim gesunden Menschen werden pro Jahr etwa 10 % dieser Zellen abgebaut und durch neue ersetzt. Ihre Gesamtzahl bleibt weitgehend konstant.

Abhängig von der Nahrungszufuhr können die Adipozyten ihren Umfang stark erweitern oder verringern. Eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel spielen die Peptidhormone Adiponektin und Leptin.

Adiponektin ist ein Botenstoff, über den reife Fettzellen mit dem Organismus „kommunizieren“. Sind sie ausreichend versorgt, geben sie damit das Signal, dass sie keinen Nachschub über den Fett- und Zuckerstoffwechsel mehr benötigen. Im Zusammenspiel mit Leptin und Insulin steuert das Hormon auch das Hungergefühl.

  • In den Fettstammzellen erkrankter Personen haben Forscher eine verringerte Adiponektin-Ausschüttung beobachtet.
  • Das ebenfalls am Fettstoffwechsel beteiligte Leptin ist ebenfalls auffällig vermindert.
  • Dieser Mangel an „Sättigungs-Hormonen“ könnte dafür verantwortlich sein, dass die Fettzellen über ihren Bedarf hinaus immer mehr Nährstoffe zugeführt bekommen.

Warum Erkrankte möglicherweise zu wenig Adiponektin bilden, ist noch unklar. Gewebeuntersuchungen weisen auf eine erhöhte Aktivität beim Auf- und Abbau von Fettgewebsstrukturen hin. Typisch sind höhere Anteile an nekrotischen Adipozyten, also unnatürlicherweise abgestorbenen Fettzellen. Gleichzeitig scheinen regenerative Vorgänge verstärkt abzulaufen.

Adiponektin und Leptin

Entzündungen im Lipödemgewebe

Entzuendungen_im_Lipoedemgewebe

Einige Wissenschaftler sehen Hinweise darauf, dass es sich beim Lipödem um eine chronische Entzündung des Fettgewebes handeln könnte. Tatsächlich zeigt Lipödemfett häufig erhöhte Interleukin-Werte. Interleukine sind Peptidhormone aus der Gruppe der Zytokine. Sie können bei Immunreaktionen wie Entzündungen eine wichtige Rolle spielen. Einige Vertreter dieser Gruppe kommunizieren zum Beispiel mit körpereigenen Makrophagen, also „Fresszellen“, die normalerweise körperfremde Strukturen abbauen. Die Anzahl der Makrophagen ist in Lipödemfett häufig erhöht.

Zudem finden sich im erkrankten Fettgewebe oft Fibrosen, also narbige Bindegewebswucherungen. All diese Auffälligkeiten deuten auf Entzündungsvorgänge hin. Wodurch diese im Einzelnen ausgelöst wird, ist ungeklärt. Auch hier warten auf die Forschung noch wichtige Aufgaben.

Entzündungen im Lipödemgewebe

Weitere hormonelle Auffälligkeiten

Weitere_hormonelle_Auffaelligkeiten

Bei der Hormonproduktion im erkrankten Fettgewebe zeigt sich eine weitere Auffälligkeit. Bei allen Menschen zählen Fettzellen zu den wichtigsten Produktionsstätten für Hormone. Am Lipödem Erkrankte weisen ein Ungleichgewicht bei der Produktion des Enzyms (Protein-Katalysators) Aromatase auf.

  • Aromatase besitzt eine entscheidende Funktion bei der Umwandlung des „männlichen“ Hormons Testosteron in das „weibliche“ Östrogen.
  • Die beobachtete Störung der Aromatase-Produktion korrespondiert mit der Tatsache, dass Lipödeme sich häufig in Lebensphasen mit hormonellen Umstellungen wie der Pubertät, der Einnahme der Anti-Baby-Pille, Schwangerschaften und Wechseljahren bilden.

Vollständig aufgeklärt ist die Rolle der Hormone bei der Ausbildung des Lipödems noch nicht. Vermutlich sind in Lipödemzonen nicht nur die Fettzellen angegriffen, sondern auch weitere Zelltypen. Im Fettgewebe finden sich schließlich auch Immunzellen, Bindegewebszellen und Gefäße. Weitere Forschung muss hier Klarheit bringen.

Hormonelle Auffälligkeiten

Gängige Möglichkeiten der Behandlung

Gaengige_Moeglichkeiten_der_Behandlung

Eine medikamentöse Therapie des Lipödems gibt es nicht. Dafür sind die Vorgänge im Fettgewebe, die zu der Erkrankung führen, noch zu wenig verstanden.

Bei der Therapie dominieren heute zwei Ansätze:

  • konservative Maßnahmen ohne Operation
  • minimalinvasive Fettabsaugung (Liposuktion)

Die konservative Behandlung ist die Grundlage für jede Lipödemtherapie. Das gilt prinzipiell für alle Stadien. Der vielversprechendste Ansatz für die Behandlung zielt direkt auf die Fettzellen, die Quelle der krankmachenden Vorgänge. Werden sie per Liposuktion möglichst restlos entfernt, bessert sich das Leiden in aller Regel deutlich.

Möglichkeiten der Behandlung

Konservative Therapie

Konservative_Therapie

Bei der konservativen Behandlung werden Haut und Gewebe nicht verletzt. Diese Art der Therapie zielt auf eine Linderung der Beschwerden ab und darauf, dass sich der Zustand nicht verschlimmert. Insbesondere soll der zusätzlichen Entwicklung eines Lymphödems vorgebeugt werden. Folgende konservative Therapiemaßnahmen sind gängig:

  • Tragen individuell angepasster Kompressionskleidung gegen die Ödembildung
  • Manuelle Lymphdrainage, um der Wassereinlagerung entgegenzuwirken
  • In schwereren Fällen auch apparative Kompression
  • Geeigneter Sport wie Schwimmen oder Radfahren
  • Kontrollierte, ausgewogene Ernährung, insbesondere bei zusätzlich bestehender Adipositas
  • Physikalische Entstauungstherapie, eine Kombination von Kompression, manueller Lymphdrainage, Bewegungstherapie und Hautpflege

Individuell angepasste konservative Maßnahmen sind gewöhnlich das Erste, was Lipödem-Patienten nach Diagnose der Erkrankung verschrieben bekommen. Ihre Anwendung ist durchaus sinnvoll. Sie können das Lipödem aber nicht zum Verschwinden bringen. Das optische Bild ändert sich ebenfalls kaum. Insbesondere nach jahrelangem Leiden wünschen sich viele Betroffene eine grundsätzliche Verbesserung. Sie ist nur möglich durch die nahezu vollständige Beseitigung des erkrankten Fettgewebes. Die einzige dafür geeignete Therapie ist die Fettabsaugung (Liposuktion).

Konservative Therapie

Eine Liposuktion beseitigt das kranke Fett

Eine_Liposuktion_beseitigt_das_kranke_Fett

Bei der Fettabsaugung wird über kleine Einstiche eine Absaugkanüle in das erkrankte Fettgewebe eingeführt. Zuvor wird aufschwemmende und betäubende Tumeszenzflüssigkeit in das Gewebe eingeleitet. Das bereitet den Absaugvorgang vor. Anschließend werden die Fettzellen in der betroffenen Zone möglichst vollständig abgesaugt. Das nimmt der Erkrankung die Grundlage. Sind mehrere Körperregionen erkrankt, nimmt der Arzt sie sich gewöhnlich im Abstand einiger Monate vor. Das macht die Behandlung verträglicher.

  • Bei der Absaugung soll lediglich ein dünner Fettgewebe-Puffer über der Muskelschicht verbleiben. Das beugt neuerlichem Wachstum von Fettgewebe ebenso vor wie der Vergrößerung der wenigen noch vorhandenen Fettzellen.
  • Zwar verspricht auch die Fettabsaugung keine Heilung im medizinischen Sinne. Bei den Betroffenen bleibt die Lipödemneigung grundsätzlich bestehen. Allerdings gehen nach Absaugung der erkrankten Fettzellen die Symptome und Beschwerden gewöhnlich deutlich zurück oder verschwinden ganz.
  • Bei den meisten so behandelten Frauen können die konservativen Behandlungsmaßnahmen stark zurückgefahren werden oder sogar ganz unterbleiben.
  • Die betroffenen Körperzonen werden deutlich schlanker. Das bringt eine ganz neue Körperzufriedenheit und ungekannte Lebensqualität.
Beseitigt das kranke Fett

Laserlipolyse für schönere Haut

Laserlipolyse_fuer_schoenere_Haut

Bei S-thetic setzen wir für die Fettabsaugung auf Wunsch zusätzlich eine Laserfaser ein (Laserlipolyse). Sie macht die Absaugung schonender und gleichmäßiger, indem sie das Fett noch während der Absaugung verflüssigt. Zum anderen kann der Laser das Hautbild deutlich verbessern: Die Hitze stößt einen Shrinking-Effekt an, wodurch die Haut sich enger um das vom Fett befreite Gewebe legt. Mittel- und langfristig wird im Hautgewebe zudem die Bildung neuer Elastin- und Kollagenfasern angeregt. Das unterstützt ebenfalls die Hauterholung. Die Laserlipolyse kann in den meisten Fällen eine nachträgliche chirurgische Hautstraffung vermeiden, wie sie nach einer herkömmlichen Fettabsaugung oft erforderlich ist.

Laserlipolyse