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Lipödem und Ernährung

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Was Betroffene zu sich nehmen, kann durchaus einen Unterschied machen

Ernährungsratschläge bekommen Menschen, die unter einem Lipödem leiden, meist mit als Erstes zu hören. Die Empfehlungen von Ärzten können aber durchaus widersprüchlich sein. Oft wird erkrankten Frauen eine Gewichtsreduzierung nahegelegt, selbst wenn sie objektiv gesehen gar nicht übergewichtig sind. S-thetic, die Experten für Lipödembehandlungen per Liposuktion, fassen für Sie den letzten Stand zum Thema lipödemgerechte Ernährung zusammen.

Betroffene

Der Hinweis auf Übergewicht führt öfter in die Irre

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Ein Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung. Bei Betroffenen sind einzelne Körperzonen sehr voluminös, andere hingegen oft normal ausgebildet. Anfangs sind vor allem Hüften und Oberschenkel betroffen. Mit der Zeit kann das Lipödemfett sich in weitere Regionen ausbreiten.

  • Das Lipödem entsteht durch eine Wechselwirkung von anormalem Fettstoffwechsel und Überlastung des Lymphsystems.
  • Das besondere Erscheinungsbild geht auf krankhaft vergrößerte Fettzellen sowie auf Ödeme zurück, also Wassereinlagerungen.
  • Übermäßige Kalorienzufuhr ist definitiv nicht die Ursache der Erkrankung.

Leider ist das spezifische Krankheitsbild bei vielen Ärzten noch nicht angekommen. Sie schieben die gängigen Symptome wie Schmerzen, Druckempfindlichkeit und Neigung zu Blutergüssen auf allgemeines Übergewicht, medizinisch Adipositas genannt.

Lipödem und Adipositas

Lipödem und Adipositas

Lipoedem_und_Adipositas

Adipositas kann gleichzeitig mit der Erkrankung auftreten. Statistisch gesehen ist das aber nur bei etwa jeder zweiten Lipödempatientin so. Der Body-Mass-Index (BMI), der eine Aussage über das Verhältnis von Gewicht und Körpergröße trifft, ist bei einem Lipödem fast immer erhöht. Das liegt an den Fetteinlagerungen in den erkrankten Regionen. Daher eignet der BMI allein sich bei Lipödempatienten nicht für die Diagnose einer Adipositas. Andere Maßzahlen sind aussagekräftiger, zum Beispiel solche, die den Umfang einzelner Körperzonen oder Extremitäten anzeigen.

Fest steht: Das Lipödemfett lässt sich durch strenge Diät, Ernährungskontrolle oder viel Sport nicht abbauen. In anderen Körperzonen können Lipödempatienten aber schon Gewicht verlieren. Und das kann sich für die Gesundheit durchaus lohnen. Nicht zu vergessen: Wenn Sie im Zusammenhang mit Ihrer Krankheit etwas von „Diät“ lesen, ist damit nicht unbedingt Abnehmen gemeint. „Diät“ im medizinischen Sinne bedeutet einfach „Ernährungsweise“.

Lipödem und Adipositas

Wann Gewichtsverlust sinnvoll ist

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Für etwa die Hälfte der Betroffenen, bei denen zusätzlich Adipositas besteht, lohnt es sich, Pfunde zu verlieren. Der Gewichtsverlust kann einer Verschlimmerung der Symptome vorbeugen. Den Bewegungsapparat zum Beispiel schont das erheblich. Dieser ist durch das Lipödem oft schon stark belastet.

Wenn einmal ein zufriedenstellendes Gewicht erreicht ist, ist es auf jeden Fall sinnvoll, es zu halten. Auch dafür ist es gut, bewusst und gesund zu essen.

Eine Reduzierung des Körpergewichts bis unter einen bestimmten Body-Mass-Index (BMI) machen gesetzliche Krankenkassen zur Voraussetzung für die Unterstützung einer Fettabsaugung (Liposuktion). Dabei handelt es sich heute um die vielversprechendste Behandlungsmaßnahme gegen das Lipödem. Der Betrag, den die Kasse zahlt, deckt die tatsächlichen Kosten aber bei weitem nicht ab.

Gewichtsverlust

Welche Ernährungsweise ist bei einem Lipödem die beste?

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Viele Betroffene berichten, dass eine bewusste Ernährung ihnen dabei hilft, Schmerzen und andere Beschwerden zu lindern. Auch der Entwicklung von Folgeerkrankungen wie Diabetes oder einem Lymphödem lässt sich so offensichtlich vorbeugen. Wissenschaftliche Langzeitstudien zur Ernährung bei einem Lipödem gibt es aber nicht. Ernährungsgrundsätze, die für alle Patientinnen und Patienten mit dieser Diagnose gültig sind, lassen sich nicht aufstellen. Wertvolle Empfehlungen von Expertinnen und Experten gibt es aber sehr wohl. Es ist auf jeden Fall ratsam, sich damit vertraut zu machen. Weiter unten erläutern wir für Sie die am meisten verbreiteten Ernährungskonzepte:

  • isoglykämische Ernährung
  • mediterrane Kost
  • ketogene Ernährung/Low Carb

Außerdem sollen sich spezielle Lebensmittel, die etwa bestimmte Fettsäuren enthalten, lindernd auf die Krankheit auswirken. Darauf gehen wir ebenfalls ein.

Ernährungsweise

Individuell ist Trumpf

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Am besten finden Sie selbst heraus, welches Ernährungskonzept zu Ihren Bedürfnissen passt. Schließlich ist der Stoffwechsel bei jedem Menschen individuell. Der eine kann manche Lebensmittel gar nicht essen, die andere verwertet bestimmte Dinge besser und so weiter. Für alle Patientinnen und Patienten gilt:

  • Nehmen Sie nach Möglichkeit immer frisch zubereitete Mahlzeiten zu sich.
  • Verzichten Sie auf Fast Food und Fertiggerichte.

Für Lipödempatienten kann eine professionelle Ernährungsberatung ausgesprochen sinnvoll sein. Sie kann von Ihrem behandelnden Arzt verschrieben werden. Gewöhnlich übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für einige Sitzungen.

Individuell ist Trumpf

Das sagen Fachgesellschaften und Experten

Das_sagen_Fachgesellschaften_und_Experten

Die Deutsche Gesellschaft für Lymphologie, eigentlich die erste Adresse für einschlägige Ernährungs-Tipps, überarbeitet zurzeit ihre Ratschläge zum Thema Lipödem. Ähnliches gilt für die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin. Andere Gruppen von Medizinern, Wissenschaftlern oder Spezialisten sind mitteilungsfreudiger. Hier ein kurzer Überblick:

  • Die deutsche Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) empfiehlt in ihren Leitlinien eine isoglykämische Ernährung.
  • Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FETeV)
    spricht sich prinzipiell für gewichtsstabilisierende Maßnahmen aus, unter anderem mit kohlenhydratreduzierter Kost und geeignetem Sport.
  • Das National Lymphedema Network (Nationales Lymphödem-Netzwerk) mit Sitz in San Diego (USA) rät zu einer mediterranen Ernährung.
  • Viele Ernährungsberater und auch Ratgeberseiten im Internet befürworten eine stark kohlenhydratreduzierte ketogene Ernährung, auch bekannt als Low Carb. Entsprechende Empfehlungen gibt zum Beispiel das Kantonsspital Basel (Schweiz).

Am einflussreichsten dürften in Deutschland die Leitlinien der AWMF sein. Medizinische Leitlinien enthalten weithin anerkannte Empfehlungen zur Behandlung von Erkrankungen. Sie basieren auf dem derzeit gesicherten medizinischen Wissen. Ärzte, die sich daran orientieren, müssen sich allerdings bewusst sein, dass neuere Methoden oft noch keine Berücksichtigung finden. Die S1-Leitlinien für das Lipödem wurden federführend von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie e.V. (DGP) erarbeitet. Sie stammen aus dem Jahr 2015 und geben wahrscheinlich nicht den neuesten wissenschaftlichen Stand wieder.

Fachgesellschaften und Experten

Isoglykämische Ernährung

Isoglykaemische_Ernaehrung

Ziel der isoglykämischen Ernährung, die auch von der AWMF befürwortet wird, ist ein dauerhaft niedriger Blutzuckerspiegel. Das Hormon Insulin ist in unserem Körper an der Regulierung des Hungergefühls entscheidend mit beteiligt. Durch isoglykämische Ernährung soll die Insulinkonzentration im Blut gering gehalten werden. Laut den Leitlinien der AWMF regten hohe Insulinspiegel die Versorgung der Fettzellen übermäßig an. Auch die Ödembildung werde verstärkt. Isoglykämische Kost wird auch allgemein zur Vorbeugung von Gewichtszunahme und Diabetes empfohlen.

  • Wenn Sie sich so ernähren wollen, sollten Sie keine Lebensmittel essen, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen und somit neuen Hunger provozieren.
  • Das sind zum Beispiel Weißmehlprodukte, verarbeitete Kohlenhydrate in Fertiggerichten, zuckerreiche Softdrinks und Süßigkeiten.
  • Gemüse sollte bei der Ernährung einen Schwerpunkt bilden. Die meisten Gemüsesorten sind unbedenklich. Auf eine ausgewogene, gesunde Verteilung von Kohlehydraten, Eiweiß und Fett ist zu achten.
  • Zwischen den Mahlzeiten sollten mehrere Stunden Pause liegen.

Menschen weisen nach Mahlzeiten allerdings sehr unterschiedliche Blutzuckerwerte auf. Bei den einen ist der Blutzuckerspiegel tendenziell niedrig und sie bekommen häufig Heißhungerattacken. Andere Frauen halten es problemlos über Stunden ohne Essen aus. Ein Ernährungsplan bei einem Lipödem, der den Blutzuckerspiegel im Fokus hat, muss darum individuell angepasst sein.

Isoglykämische Ernährung

Mediterrane Ernährung

Mediterrane_Ernaehrung

Die sogenannte mediterrane Mischkost wird von vielen Ernährungsexperten empfohlen. Das gilt nicht nur im Hinblick auf das Lipödem. Diese Ernährungsweise steht auch im Ruf, verbreiteten Gesundheitsproblemen wie Übergewicht, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und einem erhöhten Cholesterinspiegel entgegenzuwirken. Die mediterrane Kost hat ihren Namen von der lateinischen Bezeichnung für das Mittelmeer. In vielen daran angrenzenden Ländern wird traditionell so gegessen.

  • Die mediterrane Kost besteht aus viel gesundem, schonend gedünstetem Gemüse, Fisch und magerem rotem Fleisch.
  • Die Zubereitung erfolgt bevorzugt mit Olivenöl.
  • Hinzu kommen Nüsse und Hülsenfrüchte.
  • Wurst und anderes verarbeitetes Fleisch soll möglichst wenig gegessen werden.
  • Dasselbe gilt für verarbeitete Kohlenhydrate und Milchprodukte mit hohem Fettgehalt.
  • Reis, Nudeln und Kartoffeln sollen dem Körper nur in Maßen zugeführt werden.

Die mediterrane Kost beugt einer übermäßigen Aufnahme von Kohlenhydraten und „schlechten“ Fetten vor. Näheres dazu finden Sie weiter unten im Abschnitt über entzündungshemmende Nahrungsbestandteile. Eine solche Ernährungsweise kann den Fettstoffwechsel deutlich entlasten. Der Körper erhält zudem essenzielle, wenig belastende Nährstoffe.

Mediterrane Ernährung

Ketogene Ernährung, „Keto“ oder Low Carb

Ketogene_Ernaehrung

Grundprinzip der ketogenen Kost oder auch Keto ist eine starke Reduzierung der Kohlenhydrate. Dem Körper wird so kaum noch Glukose für die Energiezufuhr bereitgestellt, die Insulinausschüttung sinkt. Regelmäßig setzt der Hungerstoffwechsel ein, die sogenannte Ketose. Die notwendige Energie holt sich der Organismus aus Ketonkörpern, die aus Fettsäuren gebildet werden. Dafür werden Fettzellen im Körper „angezapft“. Folgendes ist bei der ketogenen Ernährung zu beachten:

  • Wenig Aufnahme von Kohlenhydraten
  • Mäßiger Eiweißkonsum
  • Hauptenergielieferant sind gesunde Fette

Getreideprodukte, Kartoffeln, Reis und Zuckerhaltiges sollen nur noch in geringen Mengen verzehrt werden. Das betrifft auch Fruchtzucker aus Obst. Man liest von empfohlenen Kohlenhydratmengen zwischen 20 und 125 Gramm täglich. Gegessen werden können kohlenhydratarmes Gemüse, Fleisch, fetter Fisch und Eier.

Eine streng ketogene Diät sollte möglichst nur unter professioneller Aufsicht stattfinden. Diese Ernährungsform kann die Nieren nämlich stark belasten und zu weiteren Problemen wie etwa Konzentrationsschwierigkeiten führen.

Zu betonen ist, dass die ketogene Ernährung das Lipödemfett nicht abbaut. Sie kann lediglich Fettpolster in Regionen verringern, die nicht vom Lipödem betroffen sind. Eventuell kann aber einer weiteren Zunahme und Ausbreitung des Lipödems vorgebeugt werden.

„Keto“ oder Low Carb

Entzündungshemmende Nahrungsmittel

Entzuendungshemmende_Nahrungsmittel

Die Ursachen für die Lipödementstehung sind nicht vollständig entschlüsselt. Als ziemlich sicher gilt, dass Entzündungsprozesse im Fettgewebe eine wichtige Rolle spielen. Hier kann die Ernährungsweise lindernd wirken:

  • Lipödempatienten sollten keine Lebensmittel essen, die dafür bekannt sind, Entzündungsreaktionen zu fördern.
  • Das sind zum Beispiel Fertignahrungsmittel, synthetischer Zucker und frittierte Speisen.
  • Stattdessen sollten antientzündlich wirkende, frische Lebensmittel auf den Speiseplan kommen.

Besonders zu beachten ist für die antientzündliche Ernährung das Gleichgewicht von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.

Entzündungshemmende Nahrungsmittel

Auf das Öl kommt es besonders an

Omega-6-Fettsäuren haben in unserer Ernährung gewöhnlich ein Übergewicht. An Omega-3-Fett herrscht hingegen Mangel. Das ist nicht besonders gesund. Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren wirken antientzündlich. Sie können zudem für eine verbesserte Insulinreaktion sorgen und der Neigung zu Übergewicht entgegenwirken. Ernährungsexperten und Mediziner raten daher zu Omega-3-haltigen Lebensmitteln, zum Beispiel:

  • Rapsöl und Hanföl
  • Leinsamen
  • fetter Fisch wie Makrele, Lachs, Hering
  • Walnüsse

Auch viele Lebensmittel, die in der mediterranen Kost vorkommen, erfüllen diese Kriterien. Zu bevorzugen sind außerdem Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau. Sie weisen weniger Pestizide und Schadstoffe auf. Für den bereits belasteten Organismus sind sie daher besser verträglich. Daneben soll das Gewürz Kurkuma eine antientzündliche Wirkung haben. Manche Patientinnen und Patienten bereiten darum häufig Speisen damit zu.

Das Öl

Konservative Maßnahmen und Fettabsaugung

Konservative_Maanahme_und_Fettabsaugung

Viele Patientinnen und Patienten möchten über Ernährung und Sport hinaus etwas gegen ihre Erkrankung tun. Medikamente gegen das Lipödem gibt es aber ebenso wenig wie die Möglichkeit einer vollständigen Heilung. Konservative Maßnahmen der Therapie wie Kompressionskleidung, Lymphdrainage und physikalische Entstauungstherapie können Schmerzen und andere Beschwerden zwar lindern und ihrem Fortschreiten vorbeugen. Zurückdrängen können sie das krankhaft vermehrte Fett in den betroffenen Zonen aber nicht. Vorbildlichste Ernährungsgewohnheiten ändern daran nichts.

  • Die Beseitigung des erkrankten Fettgewebes leistet als einzige Therapie die Fettabsaugung (Liposuktion).
  • Das Fett in den betroffenen Zonen wird möglichst vollständig abgesaugt.
  • Das beseitigt meist die Beschwerden oder lindert sie zumindest Auch die Optik wird entscheidend verbessert.
  • In der Folge können konservative Behandlungsmaßnahmen fast immer stark zurückgefahren werden oder ganz unterbleiben.

Mehrere Ärzte von S-thetic haben mit dem Verfahren besonders viel Erfahrung. Es wird bei uns auf Wunsch mit Laserunterstützung durchgeführt. Das macht die Behandlung verträglicher und sorgt gewöhnlich für ein besseres Hautbild. Eine nachträgliche chirurgische Hautstraffung lässt sich so in den meisten Fällen vermeiden.

Das Thema Ernährung ist nach der Liposuktion weiterhin wichtig. Ausgewogenes, gesundes Essen hilft, den erreichten Zustand zu bewahren. Ernährungskontrolle beugt außerdem der neuerlichen Ausprägung der Krankheit in anderen Körperregionen vor.

Konservative Maßnahmen