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S-thetic

Stadien des Lipödems

Wie_erkennt_man_die_Erkrankung

Die Einteilung gibt Auskunft über den Verlauf der Erkrankung

Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung. Die auffälligen Fettanlagerungen können sich in verschiedenen Körperzonen zeigen. Damit gehen mannigfaltige Beschwerden einher. Viele Patientinnen (männliche Patienten gibt es selten) möchten wissen, wie die Erkrankung sich über die Jahre entwickeln kann. S-thetic, die Experten für Fettabsaugungen, informieren Sie hier ausführlich über die Stadien des Lipödems.

Stadien

Warum Stadien und Typen?

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Ein Lipödem bleibt in den meisten Fällen nicht so, wie es am Anfang war. Der Tendenz nach verschlimmert sich die Krankheit. Das gilt besonders, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden oder diese ungenügend sind.

  • Die Beurteilung von Stadium und Typ ist ein wichtiger Bestandteil der ärztlichen Diagnose. Es geht dabei auch darum, andere Ursachen auszuschließen.
  • Die Patientin, die ihr Lipödem-Stadium kennt, weiß, wo sie mit ihrer Erkrankung steht. Sie bekommt so ein Gefühl für die Notwendigkeit weiterer Therapien.
  • Es lässt sich abschätzen, ob eine mildere konservative Therapie vorerst ausreicht oder nicht.
  • Eine besonders nachhaltige Behandlungsvariante ist die Liposuktion (Fettabsaugung). Mit Blick auf Stadium und Typ kann eine Entscheidung dafür oder dagegen auf fundierter Grundlage getroffen werden.
Stadien und Typen

Die gängigste Einteilung

Welches_sind_die_wichtigsten_Symptome

Die Erkrankung entsteht durch eine gravierende Störung im Fettstoffwechsel. Unabhängig von der Kalorienzufuhr blähen sich Fettzellen in einzelnen Körperzonen regelrecht auf. Ödeme entstehen im Gewebe, also Wassereinlagerungen. Im Zusammenspiel mit der Fettwucherung lösen sie verschiedene Beschwerden aus.

Die gängige Einteilung kennt 3 Stadien des Lipödems. Diese Unterteilung findet sich zum Beispiel in der Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Leitlinien fassen das gesicherte medizinische Wissen über eine Erkrankung zusammen. Sie enthalten Empfehlungen zur Therapie. Die AWMF-Leitlinie zum Lipödem ist unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie entstanden und befindet sich auf dem Stand von 2015.

Einteilung

Stadien im Einzelnen

Das_Stadium_zeigt_den_Krankheitsverlauf

Für die Nummerierung der Stadien bevorzugen manche römische Ziffern, andere arabische. Gemeint ist jeweils das Gleiche. Die übliche Einteilung ist wie folgt:

  • Stadium I: Die betroffenen Körperregionen weisen eine ausgeprägte Umfangsvermehrung auf. Die Fettanlagerungen sind gleichmäßig, die Haut ist glatt.
  • Stadium II: Die Hautoberfläche zeigt ein unregelmäßiges Wellenmuster, es gibt knotige Verdickungen im Gewebe.
  • Stadium III: Das Fett ist stark vermehrt und führt zur Ausbildung von überhängenden Gewebeanteilen (Wammenbildung).

Die Veränderungen an den Extremitäten entwickeln sich beim Lipödem stets symmetrisch. Es sind also beide Beine oder Arme gleichermaßen betroffen. Dies ist ein wichtiger Unterschied zu einem Lymphödem.

Als IV. (4.) Stadium wird gelegentlich das Liplymphödem hinzugenommen. Dabei handelt es sich um ein weit fortgeschrittenes Lipödem, bei dem zusätzlich ein Lymphödem entstanden ist. Nicht alle Ärzte betrachten das als eigenständiges Stadium. Es gibt auch Einteilungen mit noch mehr Unterstadien.

im Einzelnen

Lipödem-Typen

Typen_verweisen_auf_betroffene_Regionen

Das Stadium erlaubt Rückschlüsse auf das Fortschreiten der Erkrankung. Über die Körperregionen, wo die Beschwerden sich zeigen, sagt es nichts aus. Für Krankheitszustand und Therapie ist die Lokalisation aber sehr wichtig. Darum wird die Stadieneinteilung um die Lipödem-Typen ergänzt.

Die AWMF unterteilt hier in je 3 Erscheinungsformen an Armen und Beinen: Oberschenkel, Unterschenkel, gesamtes Bein; Oberarme, Unterarme, ganzer Arm. Zweckmäßiger erscheint uns eine Einteilung, die mehr dem Krankheitsverlauf entspricht – jedenfalls bei der großen Mehrzahl der Betroffenen. Hier kann man 4 aufeinander folgende Typen unterscheiden:

  • Typ 1: Lipödem an Gesäß und Hüften (sogenannte Reiterhosen)
  • Typ 2: Oberschenkel bis zu den Knien
  • Typ 3: Ausbreitung bis an die Fußknöchel
  • Typ 4: Die Arme zeigen ebenfalls Symptome

Über Fußknöchel und Handgelenke reicht das erkrankte Fettgewebe gewöhnlich nicht hinaus. Füße und Hände weisen also kein Lipödemfett auf. Bei gleichzeitig vorhandenem Übergewicht ist das möglicherweise nicht deutlich erkennbar.

Symptome nur an den Armen sind sehr selten. In der Regel nehmen die Beschwerden von Körpermitte oder Oberschenkeln ihren Ausgang. Darüber hinaus kann fast jede Stelle des Körpers betroffen sein, also auch Bauch, Rücken oder Kinn.

Lipödem-Typen

Schmerzen, Folgebeschwerden, psychische Belastung

Lipoedem_Unterschiede_zu-staerkerem-Uebergewicht

Erfahrenen Medizinern bietet die Einteilung nach Stadien und Typen wichtige Anhaltspunkte. Der tatsächliche Therapiebedarf zeigt sich aber darin, wie sehr die Krankheit die Betroffenen einschränkt. So gibt es viele Patientinnen, deren Lipödem noch im Anfangsstadium ist, die aber erheblich darunter leiden. Folgende Faktoren sollten für die Beurteilung des Krankheitsbilds unbedingt einbezogen werden:

  • Schmerzen: Ein Lipödem bringt fast immer Berührungsempfindlichkeit und Druckschmerz mit sich. In Ruhe und bei Bewegung kann das Gewebe ebenfalls schmerzen. Die Schwere der Schmerzempfindungen entspricht nicht unbedingt der Höhe des Stadiums.
  • Hautbeschwerden: In höheren Stadien wird die Haut dick, hart und knotig. Das ist nicht nur unschön und bringt einen starken Pflegebedarf mit sich. In den Hautfalten können sich auch Entzündungen und Infektionen bilden.
  • Orthopädische Probleme: Die Reibung der verdickten Schenkelinnenseiten führt zu Schonhaltungen der Gelenke, die zu Fehlstellungen werden können. Die Gelenkprobleme werden durch die Last des Fettgewebes gesteigert. Dasselbe gilt für Übergewicht, das häufiger zusätzlich vorhanden ist.
  • Optischer Eindruck: Die „dicken Beine“ und der unproportionierte Körperbau werden von vielen betroffenen Frauen als entstellend empfunden. Sie fühlen sich in ihrem Körper nicht wohl, finden sich unattraktiv und meiden Kontakte.
  • Psychische Belastung: Schlechtes Körpergefühl, Schmerzen und Dauerbeschwerden drücken nicht selten aufs Gemüt. Begleiterscheinung kann zum Beispiel eine Depression sein.

Jede Ausprägung dieser Beschwerden kann für sich genommen der Anlass für eine weitergehende Therapie sein, zum Beispiel für eine baldige Liposuktion. Entscheidend ist der individuelle Leidensdruck.

Schmerzen

Möglichkeiten der Behandlung

Typen_verweisen_auf_betroffene_Regionen

Die Ursachen des Lipödems sind bisher zu wenig verstanden. Geeignete Medikamente gibt es nicht. Gewöhnlich wird die Erkrankung mit einem ganzen Bündel an konservativen Maßnahmen therapiert. Konservativ bedeutet, dass die Behandlung auf nichtchirurgischem Weg erfolgt. Die Therapie richtet sich nach den Beschwerden, die Diagnose sollte gesichert sein. Gängige Maßnahmen sind:

  • Tragen von Kompressionswäsche in den betroffenen Zonen. Das hilft bei der Entstauung der Ödeme und lindert meist die Beschwerden.
  • Regelmäßige manuelle Lymphdrainage beim Physiotherapeuten zur Unterstützung der Entstauung.
  • Individuell angepasster Sport, zum Beispiel Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking.
  • Spezielle Ernährung unter Verzicht auf Lebensmittel, die die Lipödembildung fördern. Ist gleichzeitig viel Übergewicht vorhanden, sollten Versuche zur Gewichtsreduzierung unternommen werden.
  • Bei stärkeren Symptomen apparative Kompression, eine intensivere Form der Lymphdrainage.
  • Komplexe physikalische Entstauungstherapie, eine Kombination mehrerer genannter Maßnahmen.

Manche Patientinnen bekommen ihre Beschwerden so in den Griff. Die Behandlung muss allerdings über Jahre und Jahrzehnte beibehalten werden. Ansonsten droht eine Verschlimmerung, unter Umständen auch die Ausbildung eines Lymphödems.

Hinzu kommt: Die konservative Therapie kann die Fettanlagerungen nicht abbauen, das optische Bild bleibt. Das ist für viele Patientinnen ein Grund, eine Liposuktion zu erwägen. Über die Liposuktion wird auch häufiger nachgedacht, wenn einzelne Symptome als sehr belastend empfunden werden.

Möglichkeiten

Gesetzliche Krankenkasse, Stadium III und Body-Mass Index (BMI)

Lymphoedem

Wenn es darum geht, welche Art Therapie die gesetzliche Krankenkasse nach der Diagnose Lipödem bezahlt, spielt das Stadium eine große Rolle. Für konservative Behandlungsmaßnahmen kommen die Krankenkassen in der Regel voll auf. Eine Liposuktion unterstützen sie jedoch erst ab Stadium III. Die Zustimmung ist an weitere Voraussetzungen geknüpft. Die zu behandelnde Frau muss einen Body-Mass-Index (BMI) von unter 35 aufweisen. Zudem muss über mindestens 6 Monate konservativ behandelt worden sein.

Diese Bedingungen werden von vielen Medizinern kritisch gesehen. Ganz gleich ob Stadium III oder niedriger, der Body-Mass-Index besitzt bei Lipödem-Patientinnen kaum Aussagekraft für die Diagnose. Wegen der starken Vermehrung des Fettgewebes ist er praktisch immer erhöht. Als Hinweis auf das Lipödem-Stadium ist der BMI daher ungeeignet. Erfahrene Ärzte erheben andere Maßzahlen, die sich auf den Umfang betroffener Extremitäten und Körperzonen beziehen.

Die gesetzlichen Krankenversicherungen sehen für die Liposuktion auch nur einen Betrag vor, der die Kosten für eine fachgerechte Behandlung bei weitem nicht abdeckt. Die Patientin kann für den Fehlbetrag aber selbst aufkommen. Bei den privaten Krankenversicherungen sieht es besser aus. Patientinnen, die hier versichert sind, finden leichter Unterstützung für eine operative Therapie.

Gesetzliche Krankenkasse

So funktioniert die Liposuktion

Lipohypertrophie

Die Liposuktion (zu Deutsch: Fettabsaugung) ist ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff. Er dient dazu, die Fettanlagerungen in den Lipödemzonen möglichst weitgehend zu beseitigen. Das nimmt den Beschwerden die Grundlage und sorgt für ein schöneres optisches Bild. Diese Art der Lipödem-Behandlung bietet sich nicht nur in Stadium III und II an, sondern auch im ersten Stadium.

  • Der Arzt führt über kleine Einstiche eine dünne Absaugkanüle unter die Haut der Beine, Hüften oder sonstigen betroffenen Zone.
  • Das durch eine Tumeszenzflüssigkeit vorbereitete Fettgewebe wird unter örtlicher Betäubung nahezu vollständig abgesaugt. Dazu dient eine medizinische Vakuumpumpe.
  • Lediglich eine dünne Verschiebeschicht zwischen Haut und Muskelgewebe bleibt zurück. Das nimmt neuerlichem Wachstum von Lipödemfett möglichst die Grundlage.
  • Bei S-thetic findet die Liposuktion gewöhnlich ambulant statt. Die Patientin kann sich anschließend zu Hause einige Tage erholen.

Auf Wunsch setzen wir das Verfahren der laserunterstützten Liposuktion ein (Laserlipolyse). Bei dieser Variante der Behandlung wird zusätzlich eine medizinische Laserfaser unter die Haut geführt. Die entstehende Hitze verflüssigt zum einen die Fettzellen und erleichtert so die Absaugung. Andererseits wirkt die Laserhitze auf das Hautgewebe ein. Der Hautmantel wird mittel- und langfristig gestrafft und legt sich enger an das von den Fettdepots befreite Gewebe. Das sorgt erfahrungsgemäß für ein schöneres Hautbild. Der Lasereinsatz macht fast immer eine zusätzliche chirurgische Hautstraffung unnötig, die nach der Absaugung eines Lipödems sonst häufig auf der Tagesordnung steht.

Liposuktion

Das Lipödem-Stadium bleibt auch nach erfolgreicher Behandlung

Aerztliche_Diagnose

Ein Lipödem ist im medizinischen Sinne nicht heilbar. Auch nach erfolgreicher Liposuktion bleibt die Veranlagung dazu bestehen. Die Betroffene behält auch ihr Lipödem-Stadium. Bestimmte Vorsichtsmaßnahmen sind weiter angeraten. Das sind vor allem Ernährungskontrolle und Sport.

Kompressionskleidung hingegen muss oft nur in der ersten Zeit nach der Fettabsaugung getragen werden. Die Lymphdrainage kann sehr oft reduziert werden oder ganz entfallen. Die meisten operierten Frauen dürfen sich nach der Liposuktion über eine erhebliche Steigerung ihrer Lebensqualität und ein ganz neues Körpergefühl freuen.

Lipödem-Stadium